Unsere Meister-Werkstätten

Arbeitsprinzipien unserer Neubauabteilung

Entwurfsplanung | Ausführungsplanung

Unsere Orgelbaumeister und Architekten beraten, planen, konstruieren, disponieren die Orgelwerke, berechnen die Pfeifen-Mensuren und überwachen die Herstellung bis zur Übergabe an den Kunden. 

Unsere Meister-Werkstätten

Eine Entscheidung für Qualität.

Unsere Orgeln entstehen aus den Grundmaterialien Zinn, Blei, Holz und Leder.

In über 30 Arbeitsgängen entstehen aus den Zinnplatten Lippen- und Zungenpfeifen. Eine ruhige Hand, Geduld und handwerkliche Präzision führen zu dem gewünschten, perfekten Ergebnis.

Aus feinstem Massivholz verschiedener Sorten, welches viele Jahre getrocknet wurde, verarbeiten unsere qualifizierten Mitarbeiter diese Hölzer zu Pfeifen, Windladen, Orgelgehäuse, Spielanlagen, Bälgen, Windkanäle und Trakturen.

Die Vormontage in unserem Ausstellungsbereich ermöglicht einen reibungslosen Arbeitsablauf beim Aufbau unserer Orgeln an den unterschiedlichsten Orten der Welt.

Die Ausgewogenheit unserer Instrumente, ihre Ästhetik und Schönheit entfaltet sich auch im kleinsten Detail

Musik kann Brücken bauen

zwischen Menschen, Kulturen und Kontinenten

-Ralph Schumacher

Ein Film über den Bau einer Oberlinger Konzertorgel (ZDF, ARTE, 3SAT) 2001

Der Herr der Pfeifen

Ein Film über den Bau einer Oberlinger Hausorgel (SWR) 2016

Arbeitsprinzipien unserer Restaurierungsabteilung

Beim Restaurieren von alten Orgeln legen wir Wert darauf, die historische Substanz so vollständig wie möglich zu erhalten. Fehlende Teile werden vorzugsweise nach originalen Vorbildern des jeweiligen Erbauers rekonstruiert. Auch dort, wo die Erhaltung von desolatem Material auf den ersten Blick nicht realisierbar zu sein scheint, können wir dem Grundsatz Erhaltung geht vor Neubau meist treu bleiben. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist eine Orgel, die 30 Jahre lang auf einem Kirchenspeicher verrottete. Bei ihrer Spielanlage machten wir das „Unmögliche“ möglich: 

Manualklaviatur und Manubrien nach 30 jähriger Lagerung auf einem Kirchenspeicher. Vorgefundener Zustand.

Dieselbe Klaviatur während der Restaurierung. Das Foto zeigt ausschließlich Originalsubstanz, die bei der Restaurierung komplett erhalten wurde.

Fertig restaurierte Orgel mit derselben Klaviatur. Einige Manubrien sind original, andere nach den Originalen kopiert. 

In der Planungsphase, bei neuen Erkenntnissen auch noch während der handwerklichen Ausführung, werden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, die bei komplizierten Objekten (z. B. Hillscheid) sehr umfangreich sein können.

 

·  Suche und Auswertung der einschlägigen Quellen (Orgelbauvertrag, Reparatur- oder Umbauverträge aus späterer Zeit, Sachverständigengutachen, Kirchenvorstandsprotokolle, Rechnungen etc.) im Pfarrarchiv und/oder in kirchlichen und staatlichen Zentralarchiven.

·   Detaillierte Bestandsaufnahme der zu restaurierenden Orgel und Zuordnung ihrer verschiedenen Teile unter Beachtung der ausgewerteten Archivalien.

· Vergleichsstudien an anderen Orgeln desselben Erbauers oder von Instrumenten seiner Lehrmeister und Schüler.

 

    Balgzettel von Johann Wilhelm Schöler 1756 (Altwied)

 

Neben reicher Erfahrung mit der Restaurierung von mechanischen Schleifladenorgeln (mehrere Beispiele in der Werkliste) haben wir das Know how für die verschiedensten Systeme, z. B. Kegelladen mit mechanischer oder pneumatischer Traktur. Mit ausgefallenen und singulär erhaltenen Windladen- und Trakturtypen (z. B. mechanische Hängeventilladen oder Registerkanzellenladen mit vertikalen Kippventilen) machen wir uns jeweils individuell vertraut.

Alle Restaurierungsprojekte werden mit der gleichen Sorgfalt bearbeitet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Orgel internationale Bedeutung als Denkmalinstrument hat (z. B. Paysandú/Uruguay)

oder ob es sich „nur“ um eine kleine Dorforgel mit lokaler oder regionaler Bedeutung handelt (z.B. Mommenheim).

 

Unsere Restaurierungsabteilung arbeitet bei bestimmten Projekten mit den Neubauabteilungen für große und kleine Orgeln zusammen. Wenn nur noch so wenige Orginalteile erhalten sind, dass eine Restaurierung nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, gibt es je nach Erhaltungszustand, Quellenlage und Wunsch der Auftraggeber und Orgelsachverständigen mehrere Möglichkeiten. Hierzu einige Beispiele:

 

 

Altwied: Historisches Gehäuse (teilrekonstruiert), Neubau des Orgelwerkes als erweiterte Rekonstruktion des ursprünglichen Konzeptes.

Allendorf an der Lumda: Historisches Gehäuse (teilrekonstruiert), Neubau des Orgelwerkes mit neuem Konzept.

Hanau-Steinheim: Historische Gehäusefront (restauriert), Neubau des Orgelwerkes mit neuem Konzept unter Verwendung von restaurierten, historischen Registern.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Unsere Arbeit ist immer wieder eine Herausforderung und wird nie langweilig, weil es bei historischen Orgeln stets etwas Neues zu entdecken gibt. Kein Projekt gleicht einem anderen. Die Individualität der Planung und Durchführung von Restaurierungen ist uns besonders wichtig.